Erfahrungsberichte aus San Bartolomeo

Bianca Molzer

13.6.
13.30h
Stuttgart, Flughafen. Da sitz ich nun an meinem Gate - zum zweiten Mal.
Wir konnten wegen Rauchentwicklung in der Maschine nicht starten. Also haben sie uns zurück zum Gate gebracht, und hier warten wir jetzt bis ein anderes, hoffentlich intaktes, Flugzeug gefunden wird. Alles kein Problem, ich hab´ Zeit. 14.45h
Verdammt, flieg schneller! 15.30h
München. Ich habe meinen Anschlußflug nach Nizza verpaßt. Ich könne später fliegen, sagten sie mir. Gut, aber mein Taxi?!? Der Fahrer, der extra aus San Bartolomeo al mare kommt, ist wahrscheinlich schon längst am Flughafen. Oh bitte lieber Gott, laß´ ihn warten. Er hat nämlich meinen Appartement- Schlüssel und die Adresse wo ich wohnen soll. Ich habe nichts, außer einen 26,7 kg schweren Koffer und ein seltsames Gefühl in der Magen-Darm-Gegend. 22.30h
Sitze auf meinem Balkon und verfluche den Tag an dem ich diese Reise gebucht habe. Mein Fahrer hat auf mich gewartet: 4 Std. und 15 Min lang - Seine Laune war dementsprechend schlecht.
In der Wohnung ist es dunkel, es ist niemand da. Allerdings sehe ich dass hier jemand wohnt. In MEINEM, mit Aufpreis gebuchtem, Einzelzimmer.
Cool bleiben, Zigarette rauchen und Papa anrufen. 23.45h
Meine Mitbewohnerin kommt aus England und ist 68 Jahre alt. Scheint ganz nett zu sein, aber das ist eine Wohnung für SprachSCHÜLER, hä???
Ich sollte versuchen zu schlafen, mal sehen wie gut das funktioniert wenn man darauf wartet dass sich nachts noch jemand dazulegt... 14.6.
8.10h
Dem Himmel sei dank, mein Ehebett gehört mir allein.
1. Schultag. Meine Mitbewohnerin geht diese Woche nicht zur Schule. Ich kann nichts essen, mir ist schlecht.
Draußen regnet es- und ich hab´ keinen Schirm. 15.45h
Wer hätte gedacht dass dieser Tag doch noch so schön werden würde...
Hab´ mich mit meinen Nachbarn angefreundet, die aus Deutschland und Österreich kommen.
Nach unserem Einstufungstest um 9.00h hat sich eine Schweizerin zu uns gesellt. Wir haben morgens 2 Std. Grammatik und 2 Std. Konversation. Ich muß mittags noch mal ran ( hab´ gedacht ich geb´s mir gleich richtig mit ´nem INTENSIV-Kurs ). Also weitere 2 Std. Einzelunterricht. Ganz schön anstrengend. Wir sind nur zu zweit in der Klasse. Mein Gehirn ist also dazu gezwungen auf Hochtouren zu laufen. Ich bin das nicht gewöhnt- ich muß sterben!
Heute Abend gehen wir gemeinsam zum Abendessen. Juhuh, endlich ESSEN. 17.6.
Hab´ mir gleich am zweiten Tag einen Regenschirm gekauft- seither hat es nicht mehr geregnet. 22.6.
Meine Güte, die Zeit vergeht wie im Flug. Wir "Mädels" sind unzertrennlich.
Was wir auch tun, wir tun´s gemeinsam. Naja, nicht wirklich alles, aber zumindestens: Strand, Besichtigungen, Hausaufgaben, einkaufen, Fußball schauen ( nicht dass ich mich dafür interessiere, aber die EM ist ein MUSS)...
Obwohl wir alle so verschieden sind, verbindet uns doch die Liebe zur italienischen Sprache. Wir verstehen uns prächtig. Haben so viel Spaß. Wir freuen uns gemeinsam über Erfolge, und bemitleiden uns gegenseitig wenn wir mal wieder keinen Durchblick haben. Ich muß schon sagen die Schule ist sehr anspruchsvoll, vielleicht auch, weil ich noch nicht mal die deutsche Bedeutung von Indikativ, intransitiv, Gerundium und Co. kenne... 25.6.
Waren heute in Diano Marina, dem Nachbarort, um zum letzten Mal gemeinsam an der Promenade entlang zu gehen. Der Abschied von der Schule fiel uns nicht leicht. Da die Schule so klein und persönlich ist, haben wir alle eine sehr freundschaftliche Beziehung aufgebaut.
Bis gerade eben sind wir noch auf dem Balkon gesessen. Wir alle hatten Tränen in den Augen. Es ist schwer sich von Menschen zu trennen, die einem gerade ans Herz gewachsen sind... Wir haben Adressen ausgetauscht und vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder... IN BELLA ITALIA, NATURALMENTE....... ...und die Moral von der Geschicht:
Aller Anfang ist schwer!
Es war eine wunderschöne Zeit, die ich nicht missen möchte.
Ciao, Bella Italia! Unsere Sprachschulen in Rom und Florenz laden dazu ein die historischen Wurzlen Italiens oder die Toskana zu erkunden. Auch in die Kultur des Landes am Mittelmeer kannst du nach dem Sprachunterricht eintauchen, z.B. in einem der zahlreichen Museen, oder einfach bei einem Espresso im Café.

Interessiert? Dann informiere dich hier und starte dein Abenteuer!