Erfahrungsberichte aus Vancouver

Stefan Gocht

Bereits mit meinem ersten Besuch in den USA, zwei Jahre zuvor, verliebte ich mich in den nordamerikanischen Kontinent. Als mir durch iSt-Sprachreisen die Möglichkeit gegeben wurde, das nördliche Nachbarland (in dem Falle: Kanada), zu besuchen, ließ ich mich nicht zwei mal bitten und so kam es das ich am 18.07.2005 auf gepackten Koffern saß. Fast elf Stunden später betrat ich erstmals kanadischen Boden. Allerdings konnte ich mich nicht wirklich als ausgeruht bezeichnen. Der Jetlag erwischte mich mit dem Dampfhammer. Da ich die umgerechnet 30 € Taxigeld sparen wollte, beschloss ich ad hoc meine Englischkenntnisse einzusetzen. Und so kam es, dass ich nach zwei Stunden des Herumfragens und dreimaligem Umsteigen im Bus nach Burnaby sass. Dieser Stadtteil liegt etwas außerhalb von Vancouver, doch meine Gastfamilie entschädigte die bisherigen Strapazen. Bereits während des Fluges hatte ich mir so meine Vorstellungen bezüglich meiner Unterbringung gemacht. Ich rechnete mit irgendwas zwischen Hans-Brinker-Motel und Knastidyll. Doch es kam alles ganz anders. Die Unterbringung war ideal. Wie gesagt: zwar etwas außerhalb gelegen, aber gerade deswegen schön ruhig und erholsam. Das ich circa 20 Minuten Busfahrt bis ins Zentrum benötigte störte mich kaum. Ein Grund dafür dürfte der regelmäßige Buspendelverkehr sein (quasi alle zehn Minuten direkt vor der Haustür). Als ich jedoch mein Reich für die nächsten zwei Wochen betrat, traute ich meinen Augen kaum: Ein herrliches One-bed-appartement mit Fernseher, einem kleinen Office Schreibtisch und einer Minibar...nein einem Kühlschrank! Alles in allem war meine Gastfamilie sehr fürsorglich. Sie und ich unternahmen des öfteren längere Ausflüge, oft auch erst nach der Schule. Einmal besuchten wir deren Verwandte, welche eine Farm besitzen, oder sie zeigten mir Aussichtspunkte außerhalb der Stadt, welche wirklich nur Einheimische kennen können! Am Tag nach meiner Ankunft entschloss ich mich spontan, die Stadt zu erkunden. Bis jetzt reichte mein Horizont in Sachen kanadischer Menschenkenntnis von Celine Dion bis Wayne Gretzky! Doch schließlich wollte ich mit meinem Schulenglisch weit kommen und so kam es, dass ich auf wildfremde Menschen zuging und sie nach den Sehenswürdigkeiten fragte. Anfangs noch etwas unbeholfen, später jedoch mit zunehmender Selbstsicherheit erkundete ich so die wunderbare Stadt Vancouver. Eingebettet zwischen dem Pazifischen Ozean und den Rocky Mountains offenbart die Stadt mit der einzigartigen Skyline nicht nur tagsüber, sondern auch nachts ihr herrliches Antlitz! Eine pulsierende Stadt, die niemals schläft, mit stets freundlichen und hilfsbereiten Menschen jeglicher Coleur und Nationalität! Meine Schule war sehr zentral gelegen und in etwa 20 Minuten Busfahrt von meiner Unterkunft in Downtown Vancouver! Die Klassen waren bunt gemischt, doch die Hauptsprache war natürlich Englisch! Auch Abseits des regulären Schulunterrichts wurde so einiges in Sachen Sport; Freizeit und Kultur geboten. Es gab mehrtägige Touren nach Seattle, Whistler oder Victoria, sowie Fahrradtouren durch den Stanley Park. Wusste man mal nicht weiter, so war stets eine Art Tutor für einen da, der in Notsituationen aushalf und mit Rat und Tat zur Seite stand! Diese Person war es auch, welche die Klassenausflüge organisierte oder auch mal mit uns Italienisch essen ging oder auf einem Fischmarkt die ein oder andere Fischspezialität probierte. Generell scheint für Kanadier die Mobilität sehr groß geschrieben zu werden. Fast überall, auch in der Schule, findet man Internetcafes um erreichbar zu sein. Ein großer Vorteil, will man doch mit seiner Heimat in Kontakt bleiben. Mit unserer Lehrerin unternahmen wir Trips nach Gastown, wo die weltweit einzige mit Dampf betriebene Uhr steht, oder zum BC Place. Herrliche Orte, die man unbedingt besucht haben sollte. Alles in allem muss ich sagen, dass diese zwei Wochen viel zu schnell vorüber waren und man Kanada mit seiner ganzen Schönheit nicht wirklich komplett kennen lernen kann. Deshalb hob ich mir das Beste bis zum Schluss auf. Da mein Abreisetag eigentlich der 29.07. war, allerdings der folgende Montag (01.08) kanadischer Nationalfeiertag ist, beschloss ich doch dieses eine verlängerte Wochenende noch einzuschieben und nahm an einer Busreise teil. Diese führte uns zum Banf-Jasper Nationalpark. Will man mal Bären in freier Natur beobachten oder unberührte Natur erleben, sollte man sich diese Rundfahrt nicht entgehen lassen. Knappe 1300 km legten wir in diesen dreieinhalb Tagen zurück. Es war einfach unbeschreiblich. Jeder der so etwas einmal mitgemacht hat oder noch mitmachen wird, wird wissen, wovon ich spreche. Und ein positiver Nebeneffekt des Ganzen ist es, dass meine „Englischskills“ jetzt in Richtung advanced tendieren;) Sollte mir eine solche Gelegenheit noch einmal geboten werden, ich würde es jeder Zeit wieder tun...

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O Canada! Im multikulturellen Kanada kannst Du nicht nur Englisch, sondern auch Französisch lernen. Hier ist die Natur nie weit weg und ein wichtiger Teil des Lebens. Ebenso ist es mit dem Sport. Besuche während deiner Sprachreise z.B. ein Eishockeyspiel um hautnah zu erleben, wie die Kanadier "ihr Team" anfeuern. Davon wirst du noch lange etwas zu erzählen haben.

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