Erfahrungsberichte aus St. Petersburg

Elke Edelmann

Dies war mein erster Besuch in der Russischen Förderation. Ich konnte zwar einige Brocken Russisch, war aber nicht in der Lage mich in dieser Sprache zu verständigen. Dementsprechend aufgeregt startete ich auch meine Reise. Vom Flughafen Fuhlsbüttel in Hamburg ging es dann in einem rund 2 Stunden langen Non-Stop-Flug zum Flughafen Pulkova II in St. Petersburg. Anreise:
Dort angekommen musste ich zuerst die im Flugzeug ausgehändigte Einreisekarte ausfüllen. Durch die Passkontrolle durch, ging es dann - nach dem Abholen des Gepäcks - durch den Zoll. Entsprechend den Auskünften des Auswärtigen Amtes begab ich mich zum „Grünen Korridor“. Dort angekommen winkte mich ein etwas genervt wirkender Zollbeamte durch den Zoll (ich habe ihn leider nicht verstanden). Alles in allem hat das vielleicht 20 Minuten gedauert, die meiste Zeit verbrachte ich in der Schlange bei der Passkontrolle. Alle Einreiseformalitäten geschafft, erwartete mich auch schon der versprochene Abholservice. Trotz einer 2,5stündigen Verspätung meines Fluges (die Crew der Maschine stand zwischen Hannover und Hamburg im Stau) wurde ich sehr herzlich empfangen. Nach einer ausführlichen Begrüßung, Einführung zum ersten Schultag (in englisch), versorgt mit einem Welcome Package (Telefonkarte, Informationen zur Schule (deutsch), Adresskarte, Hinweise zur medizinischen Vorsorgung etc.) und der Möglichkeit alle offenen Fragen zu klären, wurde ich dann zu meiner Gastgeberin gefahren. Unterkunft:
Zugegeben als ich das Haus - in dem ich die nächsten 2 Wochen wohnen sollte - sah, war ich schon etwas geschockt. Nicht desto trotz wurde ich dort von meiner sehr netten, älteren Gastgeberin Tatjana empfangen und fühlte mich gleich von Anfang an sicher und gut aufgehoben. 
Mein Zimmer war einfach, aber zweckmäßig eingerichtet. Ich hatte immer genügend Ruhe meine Hausaufgaben zu erledigen. Die Wohnung war ruhig, sauber und recht günstig im Zentrum gelegen (30 min zur Schule (Metro + Fußweg); Nevski Prospekt 20 min zu Fuß).
Einzig das Essen war ein wenig eintönig, aber auch das konnte der insgesamt sehr gelungenen Reise keinen Punktabzug einbringen. Schließlich gibt es dort genügend Supermärkte und eine Schulcafeteria. Die Preise sind für deutsche Verhältnisse sehr günstig. Schule:
Am ersten Schultag wurde ich (wie alle neuen Schüler) von meiner Gastgeberin zur Schule begleitet. Es ist also überhaupt kein Problem die Schule zu finden. Um 8.15 Uhr fand der Einstufungstest statt, bei dem jeder Neuankömmling einen Multiple Choice Test lösen musste. Der Test dauerte 25 Minuten. Nach einer kurzen Pause kam der mündliche Teil dran. Dort sollte man sich dann Vorstellen und einige Fragen beantworten (auf Russisch verständlicherweise).
Während unsere Test ausgewertet wurden zeigten uns Lisa und Jana und viele Andere die Schule. Auch Walter Denz (Mitbegründer der Schule) hieß uns willkommen. Die Schule ist sehr gut ausgestattet (Bibliothek, viele helle Klassenräume, Cafeteria, kostenloses Internet). Bei der Besichtigungstour durch die Schule wurde in Englisch und in Russisch gesprochen, so konnte man sich langsam in die Sprache einhören ohne wichtige Informationen zu verpassen. 
Die meisten Mitarbeiter der Schule sprechen übrigens sehr gut englisch, aber natürlich wollte man sich in Russisch unterhalten. Schließlich sind wir dafür extra gekommen. Nachdem die Test ausgewertet waren, wurden wir auf unsere Klassen verteilt. Dort bekamen wir dann das Lehrbuch und lernten unsere Mitschüler und Lehrer kennen. Dann ging es auch gleich ans Russischlernen. Der Unterricht war sehr gut vorbereitet und die Lehrer waren sehr nett, kompetent und sehr geduldig. 
Sollte man doch mal in einer falschen Klasse gelandet sein, sei es man war unterfordert oder überfordert, so konnte man problemlos bis Mittwoch der ersten Woche die Klasse tauschen. Dabei spreche ich aus Erfahrung: Ich war wohl zu gut im schriftlichen Teil, in der Klasse war es aber alles recht schwierig (die ganze Grammatik und dazu noch alles mündlich). Der Tausch der Klasse war kein Problem und das Personal der Schule war auch immer sehr interessiert, dass wirklich alles ok ist. Die Schultage vergingen einfach viel zu schnell. Im Unterricht wurde viel geredet, sei es um neu gelernte Grammatik zu verfestigen oder um alltägliche Situationen (Telefonat, Fahrkartenkauf, Arztbesuch, Reisebüro, Theater oder Kinobesuch etc.) zu trainieren. Selbst Anfänger – wie ich - konnten innerhalb weniger Tage Texte nacherzählen und eine Vielzahl von Alltagssituationen bewältigen. Und dabei hatten wir immer sehr viel Spaß.
Der Standardunterricht erfolgte von 10-14 Uhr (also 4 Schulstunden). Ich hatte noch zusätzlichen Einzelunterricht gebucht und hatte damit nochmals von 14.30 - 16.30 Uhr Unterricht. Schließlich konnte ich nur zwei Wochen bleiben und es gibt so viel zu lernen. Den Einzelunterricht kann ich nur empfehlen, ich habe mit unheimlich viel Spaß sehr viel gelernt.
Im Unterricht haben wir nicht nur die Sprache gelernt, sondern auch viel über das russische Leben, Gebräuche und Sitten erfahren. Wie geschrieben verging die Zeit viel zu schnell, so dass wir viel zu bald unsere feierlich von der Schulleitung überreichte Abschlußurkunde in den Händen hielten. Ausflüge:
Liden & Denz boten unter der Woche und auch am Wochenende sehr viele Ausflüge an. Während meines Aufenthaltes konnte man u. a. an einer Bootstour, Stadterkundung zu Fuß, einem Ausflug zum Zarenpalast nach Puschkin (incl. Rekonstruktion des Bernsteinzimmers), Russisches Museum, Peter- und Pauls- Festung und einem Besuch in Pavlovks teilnehmen. Natürlich konnte man auch am Wochenende eine Reise nach Moskau (in der Schule erhielt man – wenn nötig - Unterstützung bei der Reiseplanung) unternehmen. Auch die Eremitage, Peterhof und das Marinski Theater sind ein Besuch wert. Nicht zu vergessen ist die alle 14 Tage am Freitag stattfindende Wodka-Party (Wetscherinka). Bei der man bei einem oder mehren Gläsern Wodka oder alkoholfreien Getränken reichlich Zeit hatte russische Lieder zu lernen und sich zu unterhalten. Schließlich heißt es doch auch: „Vodka connecting people.“
Jeder Schüler (egal wie alt) kann sich bei Liden & Denz einen internationalen Studentenausweis ausstellen lassen. Damit werden viel Ausflüge, aber auch Bücherkäufe in bestimmten Läden („Dom Kniga“, Nevski Propekt 62) billiger. Also unbedingt Passbilder mitbringen und Ausweis beantragen! Der Kauf russischer Bücher ist sehr empfehlenswert. In den Buchläden findet man eine vielfältige Auswahl von Büchern, die auch für den Anfänger lesbar sind. Außerdem bietet sich hier die Möglichkeit ein sehr umfangreiches Wörterbuch zu einem sehr guten Preis zu erhalten. Abreise:
Kommt auch. Und leider viel zu früh. Bittet eure Gastgeber ein Taxi zum Flughafen zu bestellen. Telefonnummern gibt es bei der Schulrezeption. Plant genügend Zeit ein. Der Flughafen ist sehr klein und es gibt eine Menge an Sicherheitskontrollen zu passieren. Das Taxi kostet zwischen 500-600 Rubel und ist meiner Meinung (für uns) erschwinglich. Mit der Metro kommt man mit einem Koffer nicht durch die engen Einlässe, geschweige denn die engen Rolltreppen. Mit einem Rucksack ist das schon eher möglich. Fazit:
Insgesamt gesehen kann ich dieser Reise uneingeschränkt die volle Punktzahl (100 von 100 Punkten) geben.
Das Personal der Schule war immer und zu jeder Zeit erreichbar und für alle Problem offen. Mehr noch, man wurde regelmäßig gefragt, ob alles in Ordnung wäre oder irgendwelche Probleme bestünden.Die Lehrer waren sehr gut ausgebildet und kompetent, außerdem sehr freundlich, geduldig und hilfsbereit. Das Lehrbuch ist sehr viel besser (Dialog, die man wirklich brauchen kann) als das gängige deutschsprachige Buch zur Erwachsenenbildung. Die Gastgeber sind in der Regel sehr um das Wohl ihrer Gäste besorgt. Tatjana (meine „russische Mama“) war für Fragen und Tipps immer offen. Ich habe mich bei ihr auch sehr wohl gefühlt.St. Petersburg ist eine herrliche Stadt, in der man auf Schritt und Tritt auf geschichtsträchtige Gebäude trifft, aber auch das heutige russische Leben kennen lernen kann. Obwohl in St. Petersburg nur sehr wenig englisch gesprochen, hatte ich niemals wirkliche Schwierigkeiten (Einkaufen, Geldwechsel, Metro, Museum, Restaurants, Cafe etc.) Die Bewohner der Stadt sind, entgegen der oft verbreiteten Meinung, sehr nette und hilfsbereite Menschen. Gleich am ersten Tag hatte ich mich ein wenig verlaufen. Prompt sprach mich eine nette Russin an und brachte mich direkt zu meiner Wohnungstür.Meiner Meinung nach ist diese Reise auch absolut Anfängertauglich. Für mich gibt es nur eins. Ich muß unbedingt nochmals nach St. Petersburg und zu Liden & Denz. Aber dann für längere Zeit. Zwei Wochen sind sicherlich schon mal ein guter Schritt, aber um St. Petersburg wirklich zu sehen braucht man viel mehr Zeit. Verständlicherweise kann man in zwei Wochen zwar viel lernen, aber um Russisch wirklich sprechen zu können, reicht das lange nicht aus. 
Solltet ihr noch weitere Fragen haben, so werde ich sie euch gerne beantworten. Mailt mir einfach unter piper@gmx.net mit Betreff Sprachreise.

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