Erfahrungsberichte aus Paris

Katrin Bardyszewski

«Prendre un bain linguistique» ou «l immersion totale» , im Deutschen ein Sprachbad nehmen oder das totale Eintauchen in eine Sprache, sagte mir mein Französischlehrer. Mit diesem Ausdruck, dessen Bedeutung im Französischen wohl besser zur Geltung kommt als im Deutschen, kann man die Erfahrung die ich in den zwei Wochen in Paris gemacht habe treffend beschreiben. Schon bei der Ankunft in Paris merkte ich sofort, dass ich nun nur noch von Französisch umgeben bin. Somit musste ich mich schnell umgewöhnen. Alles fing an bei der netten Dame bei der ich in den zwei Wochen untergekommen bin. Da sie allein stehend war, hat sie sich viel Zeit für mich genommen und ich bekam für die Zeit einen Einblick nicht nur in das französische Leben sondern auch in ihr eigenes. Anfangs war ich etwas zurückhaltend, das Zuhören viel mir leichter als das Sprechen. Dies sollte sich aber noch im Verlauf der zwei Wochen ändern. Der erste Tag in der Sprachschule von LSI: Nachdem ich den Einstufungstest absolviert hatte wurde ich auch direkt einer Klasse zugewiesen und nahm am Unterricht teil. Die Klasse beschränkte sich auf zehn Teilnehmer, die alle ungefähr demselben Sprachniveau entsprachen. Die Unterrichtsgruppe setzte sich aus Schülern aus der ganzen Welt zusammen. So zum Beispiel Kanada, Schweden, Ungarn oder Spanien. Die Tatsache, dass jeder eine andere Sprache beherrschte, zwang uns regelrecht dazu Französisch zu sprechen. Ich hatte während der zwei Wochen jeweils morgens und mittags eine andere Lehrerin, die auch den Unterrichtsverlauf ganz anders strukturierten. Morgens beschäftigten wir uns häufig mit Grammatik, Hörverstehen und verschiedenen Texten mit anschließenden Diskussionen zum gegebenen Thema. Die Themen waren dabei immer so gewählt, dass jeder die Situation seines Landes schildern konnte, und man dabei nicht nur Französisch sprechen lernte, sondern auch Kulturen anderer Länder. Mittags hatte ich eine sehr aufgeweckte Lehrerin, die eigentlich kein wirkliches Konzept hatte. Sie brachte uns viel mehr die Dinge aus dem Alltag näher, so zum Beispiel die feinen Unterschiede im französischen zwischen «français familial» «français courant» und «français soutenu». Aber auch französische Lieder wurden behandelt. Der Unterricht im Allgemeinen verlief nicht so wie der Unterricht in meiner Schule verläuft. Die Pausen, aber auch die Unterrichtsstunden waren länger, ermöglichten somit aber auch ein intensiveres arbeiten. Außerdem musste man sich nicht mit Handzeichen melden, sondern es herrschte eine Diskussionsrunde. Dadurch wurden einem auch zum Beispiel durch Mitschüler neue Vokabeln erklärt, natürlich auf Französisch, oder man wurde durch sie korrigiert. Alles in Allem herrschte ein sehr angenehmes Arbeitsklima, von dem jeder profitierte. Nach dem Unterricht konnte man seine Freizeit selbst gestalten. Im Aufenthaltsraum der Schule gab es ein schwarzes Brett an dem verschiedene Freizeitangebote angebracht waren, wie zum Beispiel Schwimmbäder, Museen, Parks Auch die Schule selbst bot den Schülern einmal abends ein Abend in einem Pub an. Ich nutze die Zeit nach dem Unterricht um Paris kennen zu lernen. Dabei merkte ich schnell, dass man sich dabei nicht auf das Metro fahren konzentrieren sollte, sondern den Weg zu Fuß bestreiten sollte. Dies bietet sich in Paris sogar an, da die meisten Museen und Sehenswürdigkeiten nicht weit voneinander entfernt sind. Neben zahlreichen Spaziergängen in Paris war ich im Louvre, im Musée d Orsay, im neuen Musée Quai Branly und natürlich bestieg ich einmal den Tour Eiffel. Zu meinem Glück ging ich jedes mal beim Nachhause gehen am Arc de Triomphe vorbei. Natürlich darf man nicht die zahlreichen Pariser Parks und Jardins vergessen, die auch einen Besuch wert waren und eine ganz andere Seite von Paris zeigten. Dort traf man viele Leute die einfach nur entspannen wollten, Jogger und Familien mit Kindern. Die Dame, bei der ich wohnte, kümmerte sich vorbildlich um mich. Sie gab sich Mühe mit dem Essen und bot mir sogar an sie noch einmal besuchen zu kommen. Auch hat sie sich die Zeit genommen mir ein bisschen von Paris zu zeigen. Während einigen gemeinsamen Spaziergängen habe ich viel mit ihr diskutiert und es war interessant mal eine ganz andere Sichtweise zu hören, so zum Beispiel ihre Meinung zur derzeitigen Situation Frankreichs, sei es nun wirtschaftlich oder soziologisch. Morgens nahm ich mein Frühstück alleine ein und fuhr danach mit der Metro in die Schule. In den Pausen ging ich oft mit meinen Mitschülern etwas essen oder in den nahe gelegenen Supermarkt. Nach Unterrichtsschluss erkundetet ich Paris allein, aber auch manchmal mit Mitschülern. Während des ganzen Tages sprach ich so nur französisch, sodass ich nach etwa einer Woche anfing auf Französisch zu denken. Im Unterricht zum Beispiel versuchte ich nicht mehr krampfhaft alles ins Deutsche zu übertragen, wie man es vom Unterricht in der Schule kennt und gewohnt ist. Als ich, auf Englisch, auf der Straße nach dem Weg zur nächsten Metrostation gefragt wurde, und die Person mir erklärte sie könne nur englisch sprechen, fing ich ohne lange nachzudenken automatisch an ihr auf französisch den Weg zu erklären. Im Nachhinein wurde dies erst bewusst und ich musste die englischen Wörter, die mir sonst recht einfach gefallen sind suchen und dabei fielen mir nur die französischen Wörter ein. Des Weiteren hatte ich Glück am 14. Juli, am französischen Nationalfeiertag in Paris sein zu dürfen. Also nutzte ich natürlich die Gelegenheit und ging morgens auf die Avenue des Champs-Elysées um mir le défileé militaire anzuschauen. Dabei sah ich nicht nur zahlreiche Soldaten sondern auch den Staatspräsident Frankreichs, Nicolas Sarkozy, im Auto vorbeifahren. Abends gab es noch ein kostenloses Konzert mit mehreren Künstlern vor dem Eifelturm mit anschließendem Feuerwerk. Letztlich bin ich sehr froh diese Sprachreise gemacht zu haben, da ich viele neue Leute kennen gelernt habe, auch die Stadt Paris und natürlich meine Sprachkenntnisse deutlich verbessert habe. Ich kann nur jedem eine Sprachereise empfehlen, da es eine ganz andere Möglichkeit ist eine Sprache zu erlernen.

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