Ich hatte schon öfter darüber nachgedacht, eine Sprachreise zu machen und nun hatte ich zwei Wochen im März zur Verfügung, in denen ich etwas unternehmen wollte. Als Alternative zu einem einsamen Urlaub in irgendeinem Hotel, entschied ich mich für einen Sprachkurs in Málaga an der Costa del Sol und erhoffte mir davon, Sonne zu sehen, neue Kontakte zu knüpfen, etwas für meine persönliche Entwicklung zu tun und – natürlich – mein Spanisch zu verbessern. Diese Erwartungen wurden auch vollends erfüllt. Gleich zu Beginn, also noch vor der Buchung, war ich von der kompetenten und guten Betreuung durch iSt begeistert, da ich mich sehr kurzfristig für die Reise interessierte und somit auch nur knapp vorher buchen konnte. Organisation und Buchung verliefen problemlos und so saß ich etwa 1 ½ Wochen später im Flugzeug gen Süden. Nach der Ankunft am Sonntagabend ergaben sich bereits die ersten Kontakte, insbesondere bei einer durch die Schule organisierten Begrüßungsveranstaltung. Schon dort wurde deutlich, wie viele Menschen aus verschiedenen Ländern zum Malaca Instituto gekommen waren, um Spanisch zu lernen. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich, England, Kanada, Skandinavien, Italien, Korea, Japan und den USA und sämtliche Altersstufen waren vertreten. So wurde schon der erste Abend zu einem interkulturellen Erlebnis und ermöglichte einen heiteren Austausch in allerhand Sprachen, vorzugsweise in Deutsch und Englisch. Ich wohnte im Club Hispanico und hatte dort ein sehr schönes großes Zimmer mit Balkon, Fernseher, Kühlschrank, Schreibtisch, Telefon, Safe und Wasserkocher. Die Zimmer werden täglich gereinigt, alles ist sehr sauber und die Rezeption ist rund um die Uhr besetzt. Schade ist, dass das WLAN im Club Hispanico nicht in allen Zimmern verfügbar ist, aber im Bereich der Rezeption, auf der Terrasse und in der Bibliothek ist die kostenlose Nutzung des WLANs mit dem eigenen Laptop möglich. Sehr praktisch ist, dass man von seinem Zimmer im Club Hispanico aus sofort in der Schule ist und auch ohne weiteres in der einen oder anderen Pause mal kurz sein Zimmer aufsuchen kann. Am Montag fand zunächst der Einstufungstest (schriftlich + mündlich) statt, mit dem das eigene Niveau und damit der entsprechende Kurs ermittelt wurde. Dann gab es für alle neuen Schüler eine Stadtrundfahrt durch Málaga und anschließend wurden die Kurse zusammengestellt und die ersten Unterrichtsstunden warteten auf uns. Insgesamt habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Einordnung der Schüler in die einzelnen Leistungsstufen sehr gut vorgenommen wurde und die Niveaus der Schüler innerhalb der Kurse gut zusammen passte. Falls jemand dennoch nicht zufrieden war, konnte er sich umstufen lassen und den Kurs wechseln. Die Kooperationsbereitschaft der Schule in diesem Punkt scheint mir recht groß zu sein. Ich hatte eine tolle Klasse mit lauter netten Leuten aus Deutschland, England, Schweiz, Kanada und Italien und einer gemischten Altersstruktur. Die Lehrer sprechen im Unterricht durchgehend Spanisch, das Lehrbuch und die Unterrichtsinhalte sind generell sehr abwechslungsreich. Zudem wechseln die Lehrer immer wieder, so dass Langeweile nicht entstehen kann. Ich hatte einen Intensivkurs mit 30 Stunden pro Woche gebucht, so dass ich jeden Tag 6 Stunden Unterricht hatte. Manchmal fielen die letzten 2 Stunden, in denen schwerpunktmäßig Konversation geübt wurde, etwas schwerer, weil einige der anderen Schüler dann schon frei hatten und die Sonne genießen dürften. Doch in den meisten Fällen ging ich gerne dorthin, weil wir auch dort sehr sympathische Lehrer hatten und spannende Themen behandelten. Der Spaß kam nicht zu kurz und schließlich gab es auch nach 14:30 Uhr noch genügend Freizeit. Nach dem Spanischunterricht unternahmen wir viel: Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt, gingen zum Strand oder an den Pool, an die Bar oder ins Restaurant des Clubs, besuchten Tanzkurse in Sevillana und Salsa oder verabredeten uns zum essen und tanzen gehen. Selbstverständlich machen wir auch immer unsere Hausaufgaben, meistens gemeinsam. Das Wetter war in der Regel schön sonnig, seltener bewölkt. Der Wind kann jedoch um diese Jahreszeit noch recht frisch sein. Es lohnt sich also, ein paar warme Kleidungsstücke einzupacken. Sollte es einem jedoch an irgendetwas fehlen, findet sich in Málagas Innenstadt praktisch alles – entweder in einer der zahlreichen kleineren Läden und Boutiquen oder aber in einem der größeren Einkaufscenter. Lebensmittel können direkt in einem Supermarkt nahe der Schule eingekauft werden. Für diejenigen, die am Sonntag anreisen und direkt noch einkaufen möchten, gibt es einen Supermarkt der 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr bis in die Nacht geöffnet hat und sich direkt am Fuße des Berges, auf dem die Schule liegt, befindet. Das Malaca Instituto liegt übrigens in einem sehr schönen Villenviertel, von dem aus die Stadt per Taxi oder Bus gut zu erreichen ist. Der Strand ist zu Fuß zu erreichen. Es schadet allerdings nicht, eine einigermaßen ordentliche Kondition zu haben, da der „Aufstieg“ zur Schule schon eine ordentliche Steigung aufweist. Allerdings gibt es auch einen Bus, der bis nach oben fährt. Am Samstag nahm ich an einer von der Schule organisierten Exkursion nach Cordoba teil während andere Schüler übers Wochenende einen Trip nach Marokko machten. Granada hätte ich sehr gerne gesehen, doch dieser Ausflug wurde während der zwei Wochen meiner Anwesenheit leider nicht angeboten. Bei einem längeren Aufenthalt bietet es sich auch an, mit einer kleinen Gruppe einen Leihwagen zu nehmen und bestimmte Städte auf eigene Faust zu besuchen. Ich besuchte an einem Nachmittag der zweiten Woche gemeinsam mit einer Gruppe von der Schule aus den wunderschönen Ort Nerja, die dortige Tropfsteinhöhle und das weiße Bergdorf Frigiliana, das schon mehrfach die Auszeichnung „Schönstes Dorf von Andalusien“ erhielt. Ein Ausflug, der sich definitiv lohnt. Alles in allem waren es zwei spannende und erlebnisreiche Wochen, in denen ich interessante Menschen kennengelernt und neue Freunde gefunden, Spanisch gelernt, viel gesehen und mich persönlich weiterentwickelt habe. Zudem konnte ich auch mein Englisch ein wenig auffrischen, da doch hin und wieder in diese Sprache gewechselt wurde wenn weder deutsch noch spanisch weiterhelfen konnte. Ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit den vergangenen zwei Wochen und kann mir gut vorstellen, eine solche Sprachreise wieder zu machen.