Erfahrungsberichte aus den USA

Eine Zeit lang im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu leben, ist der Traum vieler. Vom "Big Apple" an der Ostküste, bis hin zu unendlichen Weiten und der Westküste samt des "Californian Dream". Die amerikanische Kultur erleben gelingt durch eine Sprachreise in unterschiedliche Destinationen und resultiert in einzigartigen Erfahrungen wie bereits in den ersten Zeilen von Erzählungen vieler Teilnehmer zu entnehmen ist.

Bianca Reinhardt

4 Wochen in Boston, und trotzdem nicht genug Als ich da so am Flughafen durch die Sicherheitskontrollen lief und sehen musste, wie mein Vater und meine beste Freundin immer kleiner hinter mir wurden, da war die Vorfreude auf Boston erstmal verschwunden. Die letzten Minuten bevor ich ins Flugzeug steigen konnte kamen wir vor wie eine Ewigkeit, aber als ich dann meinen Fensterplatz einnahm, vergingen die Stunden wie im Flug. Tagebucheinträge schreiben, Filme schauen, Reiseführer lesen und mir die verrücktesten Erlebnisse in den USA ausmalen. Im Nu war ich da. Die erste Hürde war also geschafft, nun kam die nächste: irgendwie zu meiner Gastfamilie kommen. Ich entdeckte ein Shuttle, der selbstständig von einem sympathischen „guy“ geführt wurde , der auch gleich mein erster „acquaintance“ in den USA wurde. Gerade mal 2 Stunden und genervt von der Warterei an der Grenzkontrolle hob sich meine Stimmung schon nach 2 Minuten im Auto wieder. Denn der erste Kontakt mit einem Einheimischen war sehr positiv. Überfreundlich, redegewandt und ein überzeugter Bostoner. Ihm schien es wohl hier zu gefallen, und ich konnte gleich mal meine Englischkenntnisse nutzen. Zu Hause angekommen wurde mir mein Zimmer und die Bushaltestelle gezeigt. Die anderen zwei Studenten der Gastfamilie erklärten mir die Abläufe und Regeln im Haus: Essen gibt es immer um 7, das Bad muss jeden Abend geputzt werden und das Zimmer muss nur am Schluss ordentlich hinterlassen werden. Morgens frühstückt jeder selbstständig und abends würden wir bekocht werden. Die Familie in der ich wohnen würde war irgendwie genau typisch amerikanisch: spanische Wurzeln, extrovertiert und begeistert von Sandwiches und Peanut Butter. Am nächsten Morgen ging es dann schon relativ früh für mich los zur Schule. Ich kaufte mir ein Wochenticket für den öffentlichen Verkehr (für 18 $) und fuhr mit dem Bus zur „Green Line“, mit dieser dann zum Shuttle, der mich dann direkt aufs Schulgelände brachte. (Achja sehr viele Schulen haben ihren eigenen Shuttle). An diesem ersten Tag verbrachte ich sehr viele Stunden im Kings Boston College. Es gab einen Vortrag für alle Neuankömmlinge, bei denen auch alle Verantwortlichen der Schule vorgestellt wurden. Die Unterlagen wurden auch gleich eingesammelt (Ausweis, VISA/ESTA, Voucher) und dann wurde uns das Gelände gezeigt und der Leistungstest durchgeführt (Grammar & Listening Practice). Zwischendrin gab es natürlich die Möglichkeit in der Mensa etwas zu essen oder sich im Café einen kleinen Snack/ Kaffee zu holen. Die Angebote des Kings Boston Colleges sind wirklich umfangreich. Abgesehen vom Essen gibt es dort viele PCs, einen Fernsehraum, organisierte Veranstaltungen (Filmeabend…) , eine Bibliothek, Unterkünfte, Fitnessräume und einen 24h Service. Wer den Campus betreten oder verlassen wollte, musste seinen Schülerausweis zeigen, für den am 1. Tag ein Lichtbild gemacht wird. Von insgesamt acht Leveln wurde ich im siebten eingestuft, das wurde einem am nächsten Tag mitgeteilt. Ich war zuerst in der Klasse am Nachmittag (1.00-4.30pm), später wechselte ich dann in die Klasse am Morgen (9-12.30am). Die Klasse war gefüllt mit intelligenten jungen Menschen aus aller Welt. Jede Woche wurde ein Thema behandelt zu dem Artikel gelesen, Essays geschrieben, Kurzfilme geschaut und Grammatikaufgaben erledigt wurden. Bei mir waren die Themen Psychologie, Politik und Märchen dran. Hausaufgaben werden fast täglich aufgegeben und es wird erwartet, jeden Montag einen Kurzvortrag zu einem selbstgewählten Thema zu halten. Im Unterricht selbst wurde viel gesprochen und diskutiert, darum fiel es auch relativ leicht danach ein Essay über verschiedene Themen zu schreiben. Um ein Zertifikat zu bekommen, müssen 90 % der Klassen besucht werden (sprich alle 2 Wochen kann man einmal fehlen).   Anregungen für Freizeitaktivitäten werden einem auch geboten. Es gibt Wochenpläne, die gefüllt sind mit Angeboten der Schule oder auch der Stadt Boston. Die Stadt bietet nämlich sehr viele kostenlose und kostengünstige Angebote, wie z.B. Theater im Park, Freilichtkino, Zumbakurse, Konzerte und Festivals am Government Center. Außerdem ist die Stadt gefüllt mit freien Künstlern. Lauft einfach mal zum Quincy Market und ihr trefft Musiker, die auf Mülleimern trommeln, Breakdancer, Sänger, Kunstturner oder sogar Magier. Wenn ihr dabei noch nicht genug unterhalten werdet, befinden sich auch noch genügend kleine süße Pubs drum herum die engagierte Bands und Sänger bei sich auftreten lassen. Die Stadt ist auch im Allgemeinen sehr schön zum Ablaufen. Lauft mal durch den Boston Common, esst in China Town, schlaft im Public Garden und joggt entlang der Esplanade. Und natürlich nehmt euch einmal Zeit für den „Freedom Trail“, der innerhalb von 4km 17 historische Sehenswürdigkeiten bietet. Als erster Stopp für mich in den USA gab mir Boston genau das, was ich mir von den USA vorgestellt habe: Fast Food überall. Läufst du mal zwei Minuten durch die Stadt, begegnest du drei Dunkin Donuts, einem Starbucks und daneben noch einem Subway. Der McDonalds ist zum Glück auch nie weit davon entfernt. Und zu Hause gab es natürlich immer Toast und Erdnussbutter, dazu noch Zuckersaft mit ein bisschen Orange und einen Wasserspender am Kühlschrank. Aber all das waren Dinge, an die ich mich schnell gewöhnt habe, denn „so ist es halt in den USA“. Was mir aber schwer fiel waren die Roboterstimmen (STOP REQUESTED!) im Bus, dazu noch die viel zu hoch eingestellte Klimaanlage und die 150 Eiswürfel in allem was man trinkt, selbst in Kaffee! Ja die Amis lieben es kalt. Selbst in der Schule war es immer wieder angenehm sich in der Pause mal kurz direkt in die Sonne zu stellen um sich innerlich aufzuwärmen. Allerdings gab es diese Möglichkeit auch nicht immer, denn das Wetter wechselte ständig. Mal Regen, mal Sonne, mal kalt, mal warm. Ich war niemals passend angezogen. Hinzu kam noch, dass es quasi kaum Busfahrpläne an den einzelnen Stationen gab und ich trotz der Tatsache dass der Bus alle 30 Minuten fahren sollte, komischerweise sehr oft 40 Minuten oder länger warten konnte, egal wann. Es gibt zwar Busfahrpläne die man sich im Bus ergattern kann, aber zuverlässiger ist dann doch die APP. Zum Glück waren alle immer so nett, mir Auskunft zu geben wenn ich danach gefragt habe. Ja das ist eines der schönen Dinge in den USA. Die Menschen sind so unglaublich freundlich, und wenn du sie etwas fragst, dann werden sie auch nicht ruhen bis dir geholfen wurde. Der stark ausgebaute Dienstleistungssektor macht sich im Umgang stark bemerkbar. An den netten Umgang und den ausgezeichneten Service könnte man sich schnell gewöhnen. Bei der Metro war es zum Glück etwas besser als bei den Bussen. Auf diesen Plänen wurden die Fahrpläne ungefähr so angegeben: Morgens alle 7 Minuten. Mittags alle 8. Abends alle 9. Juhu!
Im Endeffekt ist es aber auch nicht wichtig. Stell dich einfach mal ans Gleis und kaum bist du da, kommt auch schon eine Bahn angefahren. Das Quietschen ihrer Ankunft ist zum Glück nicht zu überhören. Mein erster Ausflug in eine andere Stadt ging gleich nach New York. Ab 15 $ kann man mit dem Bus einfach so rüberfahren. Die Busse aus Chinatown sind am günstigsten, während der am Times Square, den wir schlussendlich nehmen mussten weil wir spät dran waren, 42 $ pro Fahrt gekostet hat. Also bucht früh und überlegt gut! Dafür haben wir im Central Park Hotel gewohnt und konnten fast überall hin laufen, zum Rockefeller Center, zu den NBC Studios, zum Wassertaxi, das uns zur Freiheitsstatue gebracht hat und auch zum Empire State Building. Den New York Pass kann ich übrigens nur empfehlen, mit dem ihr quasi eine „Flatrate“ für Sehenswürdigkeiten bekommt, aber halt nur für ausgewählte Tage. Und ihr wollt günstig übernachten? Schaut mal bei airbnb.com rein, da könnt ihr schon ab 45 $ die Nacht ziemlich zentral privat unterkommen. New York war der erste Beweis dafür dass die USA nicht NUR von Dunkin Donuts besetzt ist. Auf einmal traten Paneras und viele viele kleine Cafés in den Vordergrund, sowie natürlich die berühmten Hot Dog- und Pretzl- Stände (solltet ihr dort allerdings echt eine Pretzl essen, spätestens dann werdet ihr sehr starkes Heimweh bekommen) Was ihr sonst noch machen solltet? Geht mal zur Fanmeile der Red Sox, geht Mittwoch nachmittags umsonst ins Museum of Fine Arts (übrigens sind einige Museen an bestimmten Tagen umsonst), schaut euch Boston von oben aus dem Prudential Center an, esst gemütlich in „Little Italy“ und setzt euch mit einem Buch in Harvard unter einen Baum. Geht in New England‘s Aquarium und fasst Seesterne an, im Anschluss noch ab zum Whale Watching (Buckelwale beobachten)! Wenn ihr dann noch nicht genug habt gibt es immer noch unendlich viele Shopping Malls und Burger zum Probieren: Tasty Burger, KFC, Wendy’s, Smash Burger, BurgerLounge, In / Out Burger… nur um mal ein paar zu nennen. Und wenn ihr mal ein Stück Kuchen in der Cheesecake Factory essen wollt, wundert ihr euch vielleicht erst einmal über die 8$ die sie dafür verlangen (natürlich plus Trinkgeld). Habt ihr es dann aber auf eurem Teller, versteht ihr warum ein Stück Kuchen so viel wie eine ganze Mahlzeit kostet… . Aber all das gefällt uns Touristen, weil es einfach zu den USA dazugehört. Was ihr hier auf jeden Fall lernt ist sehr viel Geduld mit Bussen und dass Kultur, Wasser und guter Service ein Gut ist, das hier jedem zusteht. Wer in Boston keine Unterhaltung findet, der hat die Stadt nicht richtig kennen gelernt.

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