Erfahrungsberichte aus England

England ist ein Land voller Geschichte und Traditionen. Die ehrwürdigen Universitätsstädte Oxford und Cambridge brachten viele namenhafte Absolventen hervor. London gilt als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt und der Süden mit seinen Steilküsten und milden Klima lädt zum verweilen ein. Die Erfahrungsberichte beweisen, dass England unzählige Möglichkeiten für eine abwechslungsreiche Sprachreise bietet.

Simone Schmitt

Ich habe lange überlegt, ob ich einen Sprachkurs in England oder auf Malta machen sollte. Als ich gesehen hab, daß iST auch die Kanalinsel Jersey im Angebot hat, war die Entscheidung gefallen. Dort wollte ich schon seit längerer Zeit mal hin und nun hatte ich die Gelegenheit. Jetzt galt es, daß Budget auf Sprachkurs, Anreise und Aufenthalt zu verteilen. Geplant hatte ich eigentlich einen Hotelaufenthalt, da ich mich mit dem Gedanken an eine Gastfamilie nicht so recht anfreunden konnte. Die Anreise über London wäre zwar günstig gewesen, hier schreckte mich aber der Flughafenwechsel von Heathrow nach Gatwick. Ein Direktflug von Frankfurt aus war allerdings erheblich teuerer. Was tun? Ich hab die Möglichkeit der Gastfamilie nochmals überdacht – und mich dann dafür entschieden. Somit konnte ich die etwas höheren Kosten für die Anreise wieder ausgleichen. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich dann aber auch das Gefühl, ich begebe mich auf eine Abenteuerreise! Die Anreise verlief unproblematisch – allerdings holte mich auch erst mal niemand am Flughafen ab. In dem Moment war ich dann über die gute Organisation von iST froh, die hatten mir nämlich die Telefonnummern der Gastfamilie sowie der Schule vorab mitgeteilt. Ich hab dann bei den Gasteltern angerufen und sie sind auch sofort gekommen. Sie hatten mich für den nächsten Tag erwartet. Nach dieser anfänglichen – aber letztendlich unproblematischen – Komplikation, wurde ich herzlich aufgenommen und man hat mir mein Zimmer und das Haus gezeigt. Meine Gasteltern waren das Ehepaar Kim und Bernie, sie haben zwei erwachsene Kinder (die nicht mehr im Haus leben) und einen Hund. Erst mal ist es schon gewöhnungsbedürftig, bei völlig fremden Menschen zu wohnen und sich dort im Haus zu bewegen, aber das gibt sich schnell. Bernie hat mich gleich zu einem Spaziergang mit dem Hund mitgenommen und mir die nähere Umgebung gezeigt. Dadurch war das Eis dann schnell gebrochen. Solche Spaziergänge haben wir im Laufe der Woche öfter gemacht und jedesmal haben wir andere Ecken der Insel aufgesucht. Bernie ist ein hervorragender Fremdenführer und es macht ihm Spaß, den Studenten “seine” Insel zu zeigen. Sonntags mußten beide arbeiten. Bernie hat mir angeboten, mich mitzunehmen, da er in der Nähe der Bucht von St. Ouen's arbeitete. Ich hab die Zeit genutzt, um dort einen ausgedehnten Spaziergang zu machen und mir die Seeluft um die Nase wehen zu lassen. Das Wetter war nicht gerade das Beste, aber es hat sehr viel Spaß gemacht und mir erste Eindrücke der Insel verschafft. Alles hatte gut angefangen, jetzt war ich auf die Schule gespannt! Am Montag hat Bernie mich dann zur Bushaltestelle gebracht, wo der schuleigene Bus schon auf mich wartete. Die Fahrt ging dann von St. Saviour durch St. Helier und entlang der Bucht nach St. Aubin ins St. Brelade's College. Diese tägliche 20minütige Fahrt verschaffte mir eine schönen Überblick über die kleinen Städtchen der Insel, insofern fand ich es nicht tragisch, daß ich relativ weit von der Schule entfernt wohnte. In der Schule wurde zuerst ein Einstufungstest gemacht und man hatte Zeit, sich mit den anderen Studenten etwas vertraut zu machen. Nach der Einteilung in die Klassen fand ich mich mit vier anderen Schülern in einem Klassenraum wieder. Unsere Lehrer Sue und Alan fragten, auf welche Bereiche wir im Unterricht besonders eingehen sollten. Sie machten von Anfang an einen kurzweiligen Unterricht und wir hatten in dieser Woche sehr viel Spaß miteinander. Sie bemühten sich, anschauliche Beispiele – teilweise auch aus den Biographien oder dem Arbeitsumfeld der Studenten - zu benutzen, um uns die Grammatik näher zu bringen. Das gab dem Ganzen ebenfalls einen sehr persönlichen Anstrich und hat sehr viel Spaß gemacht. Man hat dabei einiges über die anderen Studenten und auch die Lehrer selbst erfahren. So vergingen die Unterrichtsstunden wie im Fluge. Die Schule selbst macht einen familiären Eindruck – zumindest im Mai. Das Gebäude ist ein schöner alter Backsteinbau und wirkt sehr gemütlich. Die Organisation war gut und die Lehrer und Angestellten waren immer ansprechbar und durchweg freundlich. Es waren relativ viele Deutsche und Schweizer an der Schule, so daß es manchmal schwer viel, auch in den Pausen englisch zu sprechen. Aber die Lehrer erinnerten einen immer sehr freundlich mit einem “Speak englisch, please” daran, daß man dort war, um Englisch zu lernen. Die Schule hat auch Freizeitangebote für die Studenten organisiert. Gleich montags nachmittags sind wir nach Gorey ins Mont Orgeuil Castle gefahren. Dort haben wir uns am Hafen umgeschaut und konnten anschließend das Castle besichtigen. Dienstag abend gab es ein Treffen in einem Pub in St. Helier und freitags wurde eine kleine Wanderung angeboten. Zum Abschluß gab es freitags noch ein Abendessen im traditionellen “Old Smugglers Inn” in der Bucht von Le Ouaisne. Die Lehrer waren immer bestrebt, den Schülern viel von der Insel und dem Leben dort zu vermitteln. Insgesamt hab ich mich in dieser Woche sehr wohl gefühlt. Meine Gasteltern waren sehr nett, sie haben sogar am Abreisetag aus der Fahrt zum Flughafen noch eine kleine Sightseeing-Tour gemacht. Ich habe sehr viele interessante Leute kennengelernt, eine Woche auf einer wunderschönen Insel verbracht und fast schon nebenbei mein Englisch verbessert. Auch das Essen – hier hatte ich die größten Bedenken – hat sich als sehr gut und schmackhaft erwiesen. Das hab ich auch durchweg von den anderen Studenten gehört. Man darf also nicht zu viel auf die Vorurteile gegen die englische Küche geben. Die Lunchpakete, die man mit zur Schule bekam, waren immer ausreichend und abwechslungsreich. Im Nachhinein bin ich froh, mich für die Gastfamilie entschieden zu haben. Man lernt wesentlich mehr, wenn man mit einer Familie zusammenlebt. Ich möchte diese Erfahrung nicht missen. Außerdem habe ich großen Respekt vor den Menschen auf Jersey, die über große Zeiträume im Jahr hinweg fremden Menschen vorübergehend eine Herberge geben. Schon auf der Rückreise hab ich überlegt, ob ich nicht auch nächstes Jahr wieder einen Sprachkurs machen möchte. Und dann am liebsten wieder auf Jersey!!

Weitere Erfahrungsberichte aus England

In England gibt es neben den traditionellen Universitätsstädten Oxford und Cambridge und der Metropole London auch gemütliche Seebäder zu entdecken. Ein Aufenthalt auf der Insel Jersey vereint außerdem französisches Flair mit britischem Englisch - eine interessante Kombination. Such' dir einfach selbst dein Wunschziel aus underem großen Angebot aus!

Interessiert? Dann informiere dich hier und starte dein Abenteuer!