Kanada – ich komme bald wieder! Es war meine vierte Reise nach Kanada, aber meine erste Sprachreise. Da ich von Vancouver auf meinen vorherigen Reisen noch fast gar nichts gesehen hatte, fiel die Wahl nicht ganz so schwer. Obwohl Ontario im Indian Summer auch nicht schlecht gewesen wäre. Die einzige Jahreszeit, die ich dort noch nicht live gesehen hatte. Allerdings hatte Vancouver auch bunte Blätter zu bieten, wenn auch nicht so viel und intensiv wie im Osten Kanadas. Am 22. September hieß es für mich dann endlich wieder „Welcome back to Canada!“. Ich war bei einer 62-jährigen Frau namens Rosemarie untergebracht, einer Schweizerin, die vor über 40 Jahren nach Kanada ausgewandert ist. Da ich auch vorhabe nach Kanada auszuwandern, war das natürlich „wie für mich gemacht“. Rosemarie war super nett, hatte einen niedlichen Hund namens Ebony und hat immer super lecker gekocht. Ihre Wohnung und mein Studentenzimmer waren einfach traumhaft. Es lag in North Vancouver am Burrard Inlet und man hatte einen super Blick auf Downtown am Horizont. Mit dem Bus war ich in ca. 50 Minuten in der Innenstadt. Die Schule war echt super. Ich hatte mich für den Intensivkurs entschieden, was 30 Stunden Unterricht pro Woche bedeutete. Da hieß es von 9.00 Uhr bis 16.45 Uhr die Schulbank drücken, natürlich mit Pausen zwischendurch. Am ersten Tag waren allerdings erstmal der schriftliche und mündliche Test angesagt, um dem richtigen Level zugeordnet zu werden. Der schriftliche war ganz okay, vor dem mündlichen hatte ich etwas Bammel, da mein schriftliches Englisch besser ist als mein mündliches. Aber das war eher Smalltalk, von daher habe ich das erstaunlicherweise ganz locker über die Bühne bekommen. Nach den Tests wurden wir noch ein wenig in der Umgebung der Schule herumgeführt, sodass wir wussten, wie wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wegkommen, wo wir Essen bekommen und so weiter. In der A+B class hat man hauptsächlich Sachen wie Grammatik, Vokabeln etc. gepaukt, was auch oftmals mit Partner- und/oder Gruppenarbeit kombiniert wurde. In der C class haben wie ‚idioms’, also Redewendungen, behandelt. Die ein oder andere habe ich mittlerweile schon gehört und mich gefreut, sie verstanden (nicht nur wörtlich, auch den Sinn) zu haben. Die D class nannte sich dann „communicative writing“, wo wir hauptsächlich Aussprache, aber auch ein wenig Grammatik, geübt haben. Jeden Freitag war Test angesagt, um zu sehen, ob das Gelernte der Woche auch hängengeblieben ist. Ein Teil bestand aus Grammatikfragen, der andere Teil war entweder „reading“ oder „listening“, wechselte jede Woche. Die Lehrer waren super nett und ich habe auf jeden Fall eine Menge dazugelernt. Und ich habe einige neue Freunde in der Schule gefunden, mit denen ich weiterhin auf Englisch kommunizieren kann/muss. Da ich in 2006 schon in Whistler und auf Vancouver Island war, habe ich keine der an der Schule angebotenen Ausflüge mitgemacht. Den angebotenen Ausflug nach Seattle hätte ich gerne mitgemacht, aber der fand genau an dem Wochenende statt, wo ich wieder abreisen musste. Naja. Es gab in Vancouver allerdings so viel zu entdecken, dass keine Langeweile aufkam. Irgendwie hatte es mir der Canada Place angetan, ich war fast jeden Tag dort. An 2-3 Tagen hatten sogar 1-2 riesige Kreuzfahrtschiffe angelegt, was sehr schön anzuschauen war. Ansonsten konnte man ununterbrochen die kleinen Wasserflugzeuge beobachten, hatte einen tollen Blick auf den Stanley Park und die Coast Mountains, konnte schöne Sonnenauf- und –untergänge beobachten usw. Im Stanley Park war ich natürlich auch mehr als einmal. Es war einfach toll. Nur ein paar Meter von der Großstadt entfernt, aber Natur pur. Und das zum Indian Summer, schön bunt gefärbte Blätter… Man hatte einen tollen Blick auf Vancouver’s Skyline, die sich bei gutem Wetter auch noch sehr schön im Wasser spiegelte. Leider war ein Teil des Stanley Parks im Dezember durch einen extremen Sturm zerstört worden, so dass auch einige Wege gesperrt waren. Da ich den Stanley Park 15 Monate vorher schon kurz in voller Pracht gesehen hatte, nahm mich der Anblick dieser Verwüstung ganz schön mit. Da wurden teilweise jahrhundertealte Bäume entwurzelt, das lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen wieder herstellen. Aber sie versuchen ihr Bestes, um den Stanley Park wieder „erstrahlen“ zu lassen. Für mich ist er weiterhin die Perle Vancouvers. Den Grouse Mountain habe ich gleich zweimal besucht. Diesen 1.221 m hohen Berg kann man entweder per Skyride, einer Seilbahn, erobern oder man probiert den „Grouse Grind“, so heißt der „Wanderweg“. Man überwindet auf diesem 3 km langen Pfad einen Höhenunterschied von 853 Metern. Extrem anstrengend, aber mir hat es so gut gefallen, dass ich es gleich zweimal innerhalb einer Woche gemacht habe, obwohl ich vorher noch nie wirklich „Bergwandern“ war. Dann habe ich noch den Vancouver Lookout besucht, wo man einen tollen Blick von oben auf die Stadt hatte, das Vancouver Aquarium im Stanley Park, Granville Island, Science World und und und. Mit dem Wetter hatte ich in den drei Wochen richtiges Glück. Da Vancouver für seinen Regen bekannt ist, hatte ich mich auf jeden Tag Regen eingestellt, aber es hielt sich in Grenzen. Ich habe wirklich jede Minute, die ich dort hatte, genutzt, ob mit oder ohne Regen. Abschließend kann ich sagen, dass es super drei Wochen waren und es mir extrem schwer fiel wieder abzureisen. Ich kann jedem nur empfehlen, eine solche Sprachreise zu machen, wer die Möglichkeit hat. Es war für mich eine super Erfahrung und unvergessliche Zeit! Kanada, ich komme bald wieder!