Erfahrungsberichte aus Edinburgh Central

Alexandra Müller

Ein Monat Edinburgh

Am 10.08. machte ich mich auf den Weg zu den Kiltträgern, Teetrinkern und Dudelsackspielern. Ich bin über Frankfurt nach Edinburgh geflogen und habe dann den Schnellbus Airlink 100 in die Stadt genommen. Der Bus ist sehr zu empfehlen, da er jede zehn Minuten fährt und nur vier Pfund kostet. Kaum hatte er mich auf der Waverley Bridge zwischen New Town und Old Town abgesetzt, war ich jedoch etwas orientierungslos. Mit der Hilfe einiger sehr freundlicher Schotten habe ich  dann doch noch die Residenz Beaverbank gefunden. Ich habe mir die Flat mit vier anderen jungen Erwachsenen geteilt. Wir hatten jeder ein eigenes Zimmer mit angrenzendem Bad und eine Gemeinschaftsküche. Für die Verpflegung war jeder selbst zuständig. Gleich um die Ecke befand sich ein gut sortierter Supermarkt. Das Zimmer war funktional eingerichtet und hatte alles, was man braucht. Die letzte Woche habe ich in einer anderen Residenz namens Canal Point verbracht, die in Zukunft für Kaplan Schüler vorgesehen ist. Diese liegt mitten in der Innenstadt an einem Kanal und bietet noch besseren Komfort.
Am nächsten Morgen bin ich mit einem Spanier, der zeitgleich mit mir in der Residenz eingezogen war, zur Schule gegangen. Der Schulweg ging steil bergan und dauerte ungefähr 20 Minuten. Als Alternative gab es auch einen Bus, der regelmäßig in die Queen Street nahe der Kaplan Schule fuhr. Zunächst bekamen alle Neuanfänger eine Mappe mit allen wichtigen Informationen zu Schule, Freizeitangeboten und dem Leben in Edinburgh. Danach schrieben wir einen Einstufungstest und erhielten eine kleine Stadtführung. Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung, um selbst ein wenig die beeindruckende Stadt zu erkunden. Da der August der Festivalmonat in Edinburgh ist, war viel los auf den Straßen. Besonders in der Old Town wimmelte es von Straßenkünstlern und Musikern. Neben kleinen Bühnen, die Kabarett, Magic Shows, Theater und Musical zeigten, gab es auf dem Book Festival in der New Town Lesungen und Signierstunden. Das Festival war ein tolles Erlebnis und ich habe viele gute Vorführungen gesehen, mit denen ich auch meine Englischkenntnissen  ein Stück verbessern konnte.
Der reguläre Unterricht begann dann am Dienstag. Da ich einen Intensivkurs gebucht hatte, hatte ich zunächst einen Elective Course, der frei wählbar war. Ich hatte mich für das Thema Festival entschieden und bin daher die nächsten zwei Wochen mit der Klasse zu verschiedenen Shows gegangen, um danach über die Auftritte und Inhalte zu diskutieren. Nach dem Festival-Kurs folgte der dreistündige normale Unterricht. Meine Klasse variierte in den vier Wochen von sechs bis fünfzehn Schülern, war also nie zu groß. Die Lehrer waren sehr freundlich und bemüht. Es wurden immer alle in den abwechslungsreichen und interessanten Unterricht mit eingebunden. Zudem waren sehr viele Nationen vertreten, sodass man viele internationale Kontakte knüpfen konnte und interessante Dinge über andere Länder und Sitten erfuhr. Das Niveau, das beim anfänglichen Test ermittelt worden war, war auch genau das Richtige. Um Unterrichtsinhalte noch selbstständig weiter zu vertiefen, stand im Obergeschoss der Schule ein Computerraum zur Verfügung. Für die Pause gab es einen Gemeinschaftsraum mit Sofas und einem kleinen Kiosk, der von Tee über Sandwiches bis zu Salaten alles hatte. Für Fragen und Probleme stand an der Rezeption immer das freundliche Kaplan-Personal zur Verfügung. Dort konnte man sich auch über Freizeitangebote informieren und Wochenend-Trips buchen.
Da ich in eine Nachmittagsklasse gerutscht war, hatte ich immer von 13:10 bis 17:45 Unterricht, was nicht weiter schlimm war. Am Morgen hatte ich genug Zeit, um die Stadt näher kennen zu lernen, das Castle zu besuchen oder den Calton Hill zu besteigen, um von dort einen wunderschönen Blick über Edinburgh zu genießen. Schottlands Hauptstadt hat viel zu bieten. An die Old Town angrenzend direkt hinter dem Parlament ragt der ehemalige Vulkan Arthurs Seat in die Höhe, der mit seinen umliegenden Hügeln und Wiesen ein tolles Wander- und Erholungsgebiet bietet. Für die Wandermuffel gibt es eine schöne Alternative: Das Meer. Portobello mit einem breiten Sandstrand liegt nur zwanzig Minuten mit dem Bus entfernt. Und wem auch etwas weniger Wasser genügt, kann am Fluss Leith entlang durch eher dörfliche Vororte Edinburghs bis zum Hafen spazieren und sich dort das Schiff der Queen, die Royal Britannia, ansehen. Auf jeden Fall empfehlenswert.
Auch kulturell gibt es viele Höhepunkte. Ein Muss ist das Nationalmuseum mit seinen beeindruckenden Ausstellungen. Für Kunstliebhaber gibt es zahlreiche Galerien und für die eher Gemütlichen laden die großen Parks zum entspannen und sonnen ein. Besonders der Princes Street Garden ist bei schönem Wetter einfach ein Traum, da er einen Blick hoch zum Castle bietet. Ich bin froh, dass ich vier Wochen Zeit hatte, um alles anzusehen. Zwei Wochen wären viel zu kurz gewesen.
An zwei Wochenenden habe ich an den Tagestrips der Schule teilgenommen. Am ersten Samstag sind wir zu den Highland Games nach Stirling gefahren und haben uns Hammerwurf, Bahnrennen und schottische Tänze angesehen. Das folgende Wochenende ging es dann zum Alnwick Castle, bekannt als Drehkulisse der Harry Potter Filme. Beide Ausflüge waren sehr lohnenswert, da sie nicht nur neue Eindrücke Schottlands bzw. Nordenglands geliefert, sondern auch die sozialen Kontakte vertieft haben.
Auf eigene Faust bin ich dann in der letzten Woche nach Glasgow gefahren. Mit der Bahn oder auch einem der zahlreichen Fernbusse ist das kein Problem. Schottlands größte Stadt bietet auch einige schöne Stellen und vor allem viele Geschäfte und Einkaufspassagen, kann aber mit Edinburgh nicht mithalten. Gerade während der Festivals herrscht in Edinburgh eine besondere Atmosphäre. Wer es lieber ruhiger mag, sollte Anfang September kommen. Dann sind die Straßen leerer und auch die Klassen in der Schule kleiner. Das schottische Wetter war in den vier Wochen sehr akzeptabel. Morgens hatte ich fast immer Sonne, nur gegen Nachmittag kam die eine oder andere Wolke. Kleidungstechnisch gut gewappnet sollte man aber auf alle Fälle sein, wenn man sich für Schottland entscheidet. Festes Schuhwerk und eine gute Regen- und Windjacke sind wichtig.
Ich habe die Schotten und ihre Hauptstadt während meines Aufenthaltes richtig ins Herz geschlossen. Meiner Meinung nach ist die Stadt architektonisch und geographisch in Großbritannien nicht zu überbieten. Zudem ist Edinburgh nicht zu groß, sodass man alles zu Fuß erreichen kann. Ich habe mich schnell wohl gefühlt. Die Landsleute sind sehr freundlich, was mir schon bei meiner Anreise bewiesen wurde. Die Schule war auch sehr effektiv und hat es durch lockeren und interessanten Unterricht geschafft, mir mehr Selbstvertrauen in meine Sprachkenntnisse zu geben. Ich habe mein Englisch um ein Niveau verbessert und bin mit einem guten Gefühl nach Hause geflogen.
Ein Monat Edinburgh war eine großartige Erfahrung, an die ich immer gern zurückdenken werde.

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Schottland- Land der Highlands, von Whiskey und vielleicht auch Heimat von Nessy, dem Monter von Loch Ness. Überzeuge dich selbst vom rauhen Charme dieser Gegend im Norden von Großbritannien. Die Hauptstadt Edinburgh, in der sich auch unsere Sprachschule befindet, wartet mit einem Feeling wie im Mittelalter auf, ist aber alles andere als langweilig. Erkunde in deiner Freizeit die vielen Pubs, probiere einen Whiskey oder Scotch, oder vielleicht sogar einen traditionellen schottischen Kilt an.

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